Qi Gong und Tai Chi
In China trifft man schon frühmorgens auf Menschengruppen, die in Parks oder auf Plätzen ihr Qigong-Bewegungsprogramm absolvieren. Qigong ist eine der Säulen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und bedeutet soviel wie „Arbeit am Qi“.
„Qi“ (Sprich: Chi) ist die universelle Lebenskraft, die nach den Vorstellungen der TCM auf unsichtbaren Bahnen, so genannten Meridianen, durch den Körper fließt. Wird diese Lebensenergie blockiert oder geschwächt, entstehen Krankheiten. Das soll mit Qigong verhindert werden.
Ziel des Qigong ist es, die Körperenergie, also das Qi anzuregen. So sollen eventuelle Ungleichgewichte im Menschen ausgeglichen werden.
Beim Qigong gehen die Bewegungen harmonisch ineinander über. Die Übungen werden langsam und konzentriert durchgeführt, die Atmung erfolgt bewusst.
Bei Qigong richten sich die Übungen immer auf einen selbst. Darin unterscheidet sich Qigong auch vom Tai-Chi, das ebenfalls der TCM entstammt. Hier richtet sich die Aufmerksamkeit nicht nur nach innen, sondern auch auf einen imaginären Partner.
Für wen geeignet: Vor allem für ältere Personen. Aber auch für junge Menschen zum Stressabbau.
Was brauchen Sie: Nur bequeme Kleidung, da Qigong überall gemacht werden kann.
Wo kann man es lernen: Es gibt vielfältige Kursangebote in Volkshochschulen oder privaten Zentren.
Eine gute Übung:
Sammlung der Körperenergie
Sie stehen aufrecht und entspannt. Lagern Sie Ihr Gewicht gleichmäßig auf die schulterbreit auseinander gestellten Füße. Beugen Sie die Knie leicht durch, so dass Sie noch bequem stehen. Richten Sie die Wirbelsäule in einer geraden Linie auf, schieben Sie dazu das Becken nach vorne. Legen Sie Ihre Hände übereinander auf das „Untere Dantian“. Das ist der Bereich unterhalb des Bauchnabels. Hier liegt in der TCM das Energiezentrum des Körpers. Nun atmen Sie ruhig und gleichmäßig durch den Mund ein und durch die Nase wieder aus. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf den Fluss Ihres Atems. Genießen Sie für einige Minuten diesen Zustand der inneren Entspannung.
Tai Chi
Innere Ausgeglichenheit, Konzentration, Abbau von Spannungen – Tai Chi verspricht viel.
Geht es nach Wissenschaftlern der Universität Hongkong, dient Tai Chi nicht nur der Entspannung – es stärkt auch das Immunsystem und wirkt sich positiv auf die Herz- und Lungenfunktion aus. Außerdem verbessere es den Gleichgewichtssinn sowie die Muskelkraft.
„Tai-Chi“ ist eine Kombination aus Meditation und asiatischer Kampfkunst. Es wird auch „Schattenboxen“ genannt. Tai bedeutet Körper und Chi ist Qi, die Lebensenergie. Wie beim Qigong soll die Lebensenergie zum Fließen gebracht werden. Das Besondere an Tai Chi: Die Bewegungen werden fließend und ohne Unterbrechungen ausgeführt. Der ganze Körper ist daran beteiligt. Wichtig ist es, dabei die eigene Atmung zu beobachten.
Durch Tai-Chi verbessert sich die Wahrnehmung des eigenen Körpers. Haltungsfehler, die oft zu Verspannungen und Schmerzen (z. B. Kopfschmerzen) führen, werden erkannt und korrigiert.
Die Übungen kräftigen die Rückenmuskulatur und entlasten die Wirbelsäule. Das ist besonders vorteilhaft für Menschen mit Bandscheibenproblemen und für Menschen, die vorwiegend im Sitzen arbeiten müssen.
Für wen geeignet: Vor allem für ältere Menschen, weil die Übungen nicht anstrengend sind.
Was brauchen Sie: Nur bequeme Kleidung, da Tai-Chi überall gemacht werden kann.
Wo kann man es lernen: Es gibt vielfältige Kursangebote in Volkshochschulen oder privaten Zentren.
Eine gute Übung: Zum Entspannen
Stellen Sie sich mit leicht gebeugten Knien hin. Die Arme sind locker an der Seite. Strecken Sie sich beim Einatmen auf die Zehenspitzen, führen Sie die Arme in einem großen Bogen seitwärts über den Kopf und strecken Sie sie so weit Sie können. Beim Ausatmen lassen Sie sie sinken und kommen dabei wieder auf die Fußsohlen zurück.
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