Wie kann die Familie bei einer Depression helfen?

Meist fängt es mit Bauchschmerzen und Rückenschmerzen an. Dann folgt Schwäche und ständige Müdigkeit. Die Stimmung sinkt auf den Nullpunkt. „Reiß Dich zusammen“, sagen die Angehörigen. „Jedem geht es mal schlecht. Das wird schon wieder.“ Doch dem Patienten geht es nicht besser. Im Gegenteil: Immer mehr zieht er sich zurück. Und im Gegenzug wird die Familie immer genervter. Eine gefährliche Spirale kommt in Gang. Viele fragen sich daher: Wie kann die Familie bei einer Depression helfen?

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Es ist ganz wichtig, dass die Familie über die Depression eines Angehörigen Bescheid weiß und über die Krankheit informiert wird. Sonst wird der Depressive nie gesund. Besonders schädlich: Oft fordern Familienmitglieder den Patienten sogar auf, notwendige Medikamente besser nicht einzunehmen. Sie fürchten eine Abhängigkeit und Bewusstseinstrübung, was bei richtiger Einnahme der Antidepressiva völliger Unsinn ist.

Im Idealfall geht ein Angehöriger mit zum Arzt, nachdem die Diagnose Depression gestellt wurde. Ein guter Arzt wird die Familie genau beraten. Am besten sagt man den Angehörigen, dass sie nicht schuld am Ausbruch der Krankheit sind. Denn es gibt viele Ursachen – sowohl biologische als auch soziale.

Die Familie muss wissen, dass Antidepressiva unbedingt regelmäßig genommen werden müssen und dass die Wirkung meist erst nach einigen Wochen einsetzt. Diese schwierige Anfangszeit gilt es gemeinsam zu überbrücken.

Die Familie kann einiges dafür tun, um dem Depressiven das Leben zu erleichtern. Wenn möglich, sollte der Depressive weiter normale Tätigkeiten im Haushalt übernehmen und Aufgaben übertragen bekommen.

Leider drohen viele Depressive mit Selbstmord und einige tun es. Daher gilt: Im schlimmsten Fall muss der Patient gegen seinen Willen in eine Klinik gebracht werden. Dafür sind der Notarzt und die Polizei gemeinsam zuständig.

Wichtig: Die Angehörigen müssen weiter an sich denken! Es ist sehr belastend, mit einem Depressiven zusammen zu leben. Daher sollte man bewusst Auszeiten nehmen und die eigenen Hobbys weiter ausüben. Die Krankheit einer Person darf nicht zum Lebensinhalt der anderen werden.

Die Ärzte empfehlen immer den Besuch von Angehörigen-Gesprächskreisen, die es in fast allen Städten gibt.

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