Spannung und Entspannung
Jeder entspannt auf andere Weise
Wer kennt das nicht: Stress im Beruf, Stress mit dem Partner, Stress in der Familie. Ständig haben wir etwas zu tun, ständig sind wir unterwegs. Das verbraucht Energie. Keine Sorge: Auf solche Kraftakte ist unser Körper vorbreitet. Schon seit Urzeiten. Der Steinzeit-Mensch war oft Situationen ausgesetzt, die gefährlich werden konnten. Um zu überleben, musste er schnell reagieren. Wegrennen oder Kämpfen. Heute gibt es zwar andere „Gefahren“. Aber wenn Höchstleistungen erbracht werden sollen, reagiert der Körper immer gleich: Er produziert spezielle Hormone, und zwar Adrenalin und Cortisol. Diese helfen, mit den Anforderungen umzugehen.
Das Problem: Hält dieser Zustand länger an, kann die Gesundheit leiden. Bei Dauerstress verspannen wir uns körperlich. Die Nackenmuskulatur wird hart, der Rücken oder der Magen ziehen sich zusammen, die Atmung wird flach. Die Blutgefässe verengen sich, der Blutdruck steigt, das Herz schlägt schneller. Die ohnehin schon verspannte Muskulatur wird schlechter durchblutet, das Immunsystem geschwächt. Unwohlsein, Unkonzentriertheit, Schmerzen können folgen. Am Abend kann man schlecht abschalten. So ist auch der Schlaf gestört, auf den wir zur Erholung gesetzt haben.
Wichtig zu wissen: Nicht jeder Stress macht krank. Es gibt positiven und negativen Stress. Ihr Chef gibt Ihnen zum Beispiel eine besonders schwierige Aufgabe. Sie freuen sich, endlich mal zeigen zu dürfen, was in Ihnen steckt. Sie laufen auf Hochtouren, sind voll motiviert und leistungsfähig. Stressforscher nennen das positiven Stress (Eustress). Fühlen Sie sich dagegen mit der Aufgabe restlos überfordert, bezeichnet man das als negativen Stress (Distress).
Stress entsteht also im Kopf. Stress ist immer auch davon abhängig, wie Sie die Situation erleben. Und genau hier liegt die große Chance! Wenn die Bewertung von Stress unterschiedlich ist, bedeutet das, dass jeder Mensch sein Leben selbst in der Hand hat. Jeder kann lernen, mit Stress besser umzugehen.
Auch Entspannung fängt im Kopf an. Entscheiden Sie heute noch: Ich nehme mir täglich Zeit für Erholung. Das überzeugt Sie nicht? Sie haben was anderes zu tun? Es gibt einen schönen Spruch: Wer keine Zeit für seine Gesundheit hat, muss sie sich für seine Krankheiten nehmen.
In einem entspannten Körper passiert genau das Gegenteil wie in einem gestressten: Muskelspannung und Atemfrequenz reduzieren sich, die Gefäße werden erweitert und der Puls verlangsamt. Blutdruck und Sauerstoffverbrauch sinken.
Entspannung bedeutet übrigens für jeden Menschen etwas anderes und jeder Mensch entspannt auf andere Weise. Der eine liegt lieber auf dem Sofa und hört Musik, der andere joggt lieber im Wald. Beides ist in Ordnung!
Spannung und Entspannung – welcher Entspannungs-Typ sind Sie?
Jeder Mensch hat andere Vorlieben – dementsprechend entspannt man sich auch unterschiedlich. Finden Sie hier heraus, welcher Entspannungstyp Sie sind.
Die Beautykönigin: Stehen Sie vor einem wichtigen Termin lange vor dem Spiegel und machen sich zurecht? Dann passen Sie vielleicht in diese Kategorie. Schöne Kleidung sowie gepflegtes Make-up sind für Sie selbstverständlich. Auch ein bisschen Luxus gehört dazu. Gern würden Sie mal Wellnessferien machen und sich richtig schön verwöhnen lassen.
Tipp: Zur Entspannung eignen sich für Sie schöne Bäder, die Sauna und Aromaöle. Denn davon profitieren nicht nur Körper und Seele, sondern vor allem auch die Haut. Entspannungsmethoden wie Yoga tun Ihnen ebenfalls gut. Denn das trainiert gleichzeitig die Figur.
Der sportlich Aktive: Den ganzen Tag herumliegen? Nichts für Sie! Sie toben sich gern aus, beruflich wie auch privat. Im Sommer buchen Sie gern einen Aktivurlaub. Tauchen oder surfen lernen – das reizt Sie. Früher haben Sie auch im Alltag viel Sport getrieben. Sie bedauern, dass Ihnen in letzter Zeit dafür keine Zeit bleibt.
Tipp: Suchen Sie sich eine Sportart, die Ihnen wirklich Spaß macht. Und nehmen Sie sich für den Anfang nicht zu viel vor – sonst sind Sie frustriert und geben vorschnell auf. Wichtig ist auch, dass Sie sich mehr Pausen gönnen. Ausdauersportarten wie Walken, Joggen, Radfahren oder Schwimmen passen zu Ihnen. Um gezielter zur Ruhe zu kommen, wäre zum Beispiel die Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen für Sie gut geeignet.
Die Gesundheitsbewusste: Seit Jahren leiden Sie unter trockener Haut oder seit Monaten unter einem verspannten Rücken. Mit Begeisterung lesen Sie Artikel und Bücher über die Gesundheit. Gerne würden Sie mehr für Ihren Körper tun. Sie wissen aber nicht so recht, welche Entspannungsmethode am besten für Sie geeignet ist.
Tipp: Atemübungen und Akupressur sind genau richtig für Sie. Durch tiefes Atmen versorgen Sie den ganzen Körper mit Sauerstoff. Bei der Akupressur können Sie durch das Drücken spezieller Punkte gezielt körperliche Beschwerden beseitigen. Parallel könnten Sie eine Entspannungsmethode wie Autogenes Training erlernen.
Die Genießerin: Einen Cappuccino in einem schicken Restaurant in den Schweizer Alpen trinken oder in Nizza auf einer bequemen Liegematte am Strand vor sich hindösen – das wäre genau das Richtige für Sie. Erholung und Genuss sind für Sie sehr wichtig. Gern sitzen Sie abends zusammen mit Freunden, unterhalten sich und trinken ein Glas Wein. Von Ihrem Partner lassen Sie sich gern richtig verwöhnen.
Tipp: Gönnen Sie sich ein schönes Entspannungsbad – am besten in wohlduftenden ätherischen Ölen. Dazu eine Kerze anmachen und Ihre Lieblingsmusik auflegen. Auch Massagen sind für Sie wunderbar geeignet. Vor allem wenn der Partner Sie massiert – und sich dafür viel Zeit nimmt.
Kommentar hinterlassen